Noch habe ich es so nicht gehört, aber es wird kommen: Generation Golf, Web 2 etc. sind Geschichte –information overload jetzt wächst Generation Sensor heran.

Generation Sensor? Was ist denn das??

Dazu eine kleine – exemplarische – Geschichte aus dem Alltag des Designers. Umweltbewusst unterwegs mit dem Fahrrad, korrekt auf dem Radweg, rechtskonform rechte Straßenseite.

Dann kommt ein Kind entgegen, auf sogenannten Laufrad, also den Kinderrädern für Kinder, die zu jung sind um die Pedale zu vermissen, aber auch noch nicht alte genug, um alleine laufen zu können.

Kinderräder für ehrgeizige Eltern also.

Dies Kind ohne Namen – wahrscheinlich hat es aber schon einen – kommt also auf den Schreiber zu, der verringert die Fahrt, bis zum Stillstand, das Kind nimmt Fahrt auf, behält weiterhin Augenkontakt aufrecht und Richtung ein.

Kurz vor dem endgültigen, unausweichlich erscheinenden Zusammenstoß der Ruf der Mutter:

„Halt! Passauf! Bleib‘ stehen!“ Alles mit einer gewissen Redundanz – aber wirkungsvoll.

Kein Aufprall, kein Sturz, kein Geschrei – alles dank dem Ruf der fürsorglichen Mutter.

Aber, sind Kinder früher – als alles besser, die Welt aber schon rund war -sind Kinder da nicht alleine stehen geblieben? Bevor sie in die Mauer, Hecke, Dackel oder Passant rauschten??

Heute nicht.

Wir, beziehungsweise die Eltern der Generation Sensor, fahren ja auch so weit in die Parklücke bis es piepst. Dass es sich überhaupt um eine Parklücke handelt, haben wir am Display ablesen können. In neuen Fahrzeugen leuchtet der Spiegel – wenn seitlich was ist, rüttelt der Sitz – wenn der Fahrer döst, verweigert der Anlasser, wenn es nach Schnaps riecht, kann man getrost ein Schwätzchen mit beifahrenden Personen halten, kommt Trecker Paule in die Quere wird gerüttelt geblinkt und – automatisch gebremst, fahren wir schneller als die Verkehrsschilder erlauben – ermahnt uns eine Stimme.

Kurzum – heute man kann alles machen – bis es piepst.

Der nächste Schritt ist auch schon vorbereitet – Generation Sensor wird  Freunde haben, von denen keiner wusste dass es sie gibt  (Es ist nicht mal sicher, dass es sie gibt…) fadebook sei Dank!

Aber alles halb so schlimm, kein Grund zur Panik, alles wird gut!

Solange wir etwas völlig überlegt kaufen, weil wir es toll, total abgefahren, wertig in der Form, haptisch sensationell, rattenscharf, ökologisch akzeptabel, supi oder einfach nur cool finden, und nicht, weil das neue Smartfon trällert „musst du kaufen, gefällt dir bestimmt!“, solange macht sich der Designer keine Sorgen über die Zukunft seiner Tätigkeit.

..and thanks for all the fish!